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Angehörige pflegen

Schon als die Pflegeversicherung eingeführt wurde, wurden pflegende Angehörige in Ansprachen der Pflegepolitiker*innen vielfach gelobt. In solchen Sonntagsreden steckt viel Wahrheit. Die AOK rechnet 2015 vor, dass die unbezahlten Leistungen der pflegenden Angehörigen wertvoller sind als alle Zahlungen der Pflegekassen zusammen. Es wird vom größten Pflegedienst der Nation gesprochen. 2017 werden voraussichtlich in England mehr Menschen auf pflegerische Hilfen von Angehörigen angewiesen sein, als Angehörige in den Statistiken zu finden sind.
Es gilt auch: Die Mehrfachbelastung pflegender Angehöriger durch Pflege, Beruf und Familie geht auf Kosten der Gesundheit. Das gilt für Frauen und Männer die Angehörige pflegen in gleicher Weise. Vielfach wird der Alltag mit Demenzkranken als besonders belastend empfunden. Christian Zimmermann lebt selbst mit der häufigsten Form der Demenz, der Alzheimer Demenz. In Zusammenarbeit mit Peter Wißmann hat er eine Art Mutmachbuch für Erkrankte und Angehörige erarbeitet: Auf dem Weg mit Alzheimer. Wie sich mit einer Demenz leben lässt. Es gibt auch einige Vereine, die Urlaube gemeinsam mit Demenzkranken organisieren.
Pflegende Angehörige sind oft rund um die Uhr in Bereitschaft und müssen sich die wenigen Stunden außerhalb der Pflegewohnung gut einteilen. Da bleibt für die Pflege von sozialen Kontakten wenig Freiraum. Einsamkeit und Isolation ist die Folge ... was das Gefühl von Überforderungen stützt. Telefon oder Internet gebundene Beratungsangebote können Erleichterung bringen.
Bei jeder Pflegereform, gab es (kleine) Verbesserungen in diesem Bereich. Beispiele:
- Wer ehrenamtlich Pflegebedürftigen hilft, hat Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung.
- Leistungen, die als Pflegezeit bezeichnet werden. Sie stehen allerdings nur für nahe Angehörige zur Verfügung.

Viele Einzelpersonen und Organisationen haben sich die Verbesserung der Situation pflegender Angehörige auf die Fahnen geschrieben. Aktionsbeispiele aus den letzten Jahren:
Die Diakonie rief zum Aktionstag Altenpflege auf. Konfetti im Kopf bringt Menschen dazu, Betroffene und Angehörige neu wahrzunehmen und zu erleben. Der Verein initiiert mit fachlicher Unterstützung u.a. der Deutschen Alzheimergesellschaft bundesweit lebensbejahende und aktivierende Aktionen.

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Haben Sie den Eindruck, die nötigen Hilfeleistungen sind so umfangreich, dass die Voraussetzungen für eine Pflegestufe erfüllt sein könnten? Dann sollten Sie die Einstufung in eine Pflegestufe bei der Pflegekasse beantragen.
Pflege ist Gesundheitsrisiko, unser Beitrag vom 5.3.2011
In unserem Beitrag Pflegestatistik vom 3.2.2007 finden Sie einige Überlegungen zur wirtschaftlichen Bedeutung der Leistungen der pflegenden Angehörigen.

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