Nachrichten aus der Pflege | 11. März 2017
Heute, sechs Jahre nach Erdbeben, Tsunami und Atomunfall von Fukushima bestimmen die Folgen der Katastrophen weiter den Alltag vieler Menschen in Japan. Fortgespülte Häuser wurden ersetzt, aufgerissende Straßen repariert und Telefonleitungen geflickt. Doch die durch Menschen frei gesetzte Strahlung wird auch in 60 und 600 Jahren Krebs oder Missbildungen verursachen.
„Die havarierten Atomreaktoren des AKW Fukushima Dai-ichi sind weiterhin nicht unter Kontrolle ... Die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe wird vermutlich für viele Jahrzehnte nicht möglich sein, so dass die maroden Kraftwerksgebäude bei zukünftigen Naturkatastrophen eine hohe Gefahr für die gesamte Region darstellen.
Täglich fließen Tonnen von kontaminiertem Kühlwasser ins Grund- und Meerwasser und tragen dort zur ohnehin stark erhöhten Radioaktivität bei. Auch die Dekontaminationsarbeiten an Land sind ins Stocken geraten und werden durch Stürme, Niederschlag und Überflutungen regelmäßig zunichte gemacht. Aufgrund der stetig wachsenden Berge an Strahlenmüll wurden kürzlich in ausgewählten Ortschaften die gesetzlichen Grenzwerte für Baumaterialien angehoben, um radioaktive Erde für den öffentliche Straßenbauprojekte nutzen zu können - eine Initiative die nach heftigen Protesten der betroffenen Gemeinden eingestellt werden musste ...
Derweil steigt die Zahl der diagnostizierten Schilddrüsenkrebsfälle bei Kindern in Fukushima weiter an. Waren es nach der ersten Reihenuntersuchung im März 2014 noch 101 Fälle, sind es nun, nach der ersten Nachuntersuchung zwei Jahre später, 145 Fälle. Das bedeutet, dass sich bei 44 Kindern der Krebs erst in den letzten zwei Jahren gebildet haben muss. Dies entspricht einer Erkrankungshäufigkeit (Inzidenz) von 8,1 Fällen pro 100.000 Kindern pro Jahr. Vor Fukushima lag die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs in Japan bei 0,3 Fällen pro 100.000 Kindern pro Jahr. Erschwerend kommt hinzu, dass die Schilddrüsenuntersuchungen bald zum Erliegen kommen könnten.“
Jochen Stay (.ausgestrahlt) fordert in Deutschland endlich mit Atomenergie und Atommüllproduktion Schluss zu machen:
„Auch sechs Jahre nach dem Beginn der Katastrophe von Fukushima ist Deutschland nach Frankreich zweitgrößter Produzent von Atomstrom in der EU. Der angekündigte Ausstieg kommt viel zu langsam voran, denn die deutschen AKW werden immer älter und störanfälliger. Ein Super-GAU mit verheerenden Folgen ist auch bei uns jeden Tag möglich ...
Für die Stromversorgung werden die Atomkraftwerke in Deutschland nicht mehr benötigt. Der einzige Zweck des geplanten Weiterbetriebs bis 2022 ist es, den Energieunternehmen noch einige Milliarden Euro in die Taschen zu spülen. Dafür das weiter steigende Risiko eines schweren Unfalls in Kauf zu nehmen, ist nicht zu verantworten.“
Zwischen Eutin, Essen und Elten finden in ganz Deutschland über 100 Protestaktionen statt.
Eine Übersicht: Aktionen zum Fukushima Jahrestag 2017.
Die Atomkatastrophe besteht fort. 6 Jahre Super-GAU von Fukushima, Pressemitteilung der IPPNW vom 7. März 2017.
Atomkraftgegner fordern schnelleren Atomausstieg, Pressemitteilung von .ausgestrahlt (9. März 2017)
Schilddrüsenkrebsuntersuchungen bei Kindern in der Präfektur Fukushima, unser Beitrag vom 11. März 2018.
Als Altenpfleger interessiere ich mich weniger für die Unterschiede zwischen den Maßeinheiten Becquerel und Curie, die Effektivität von Dekontaminationserfindungen, Firmenzusammenbrüche oder Staatsgarantien. Ich interessiere mich dafür, wie die Menschen, vor allem alte Menschen, nach den Katastrophen ihren Alltag bewältigen, weiter leben und weiter sterben:
Gedanken zu Fukushima (11. März 2013).
Mehr von uns zu diesem Thema auf www.pflegestufe.info.
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