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Nachrichten aus der Pflege | 14. April 2011*

Pflegenoten stoppen

Die Pflegenoten wurden von Beginn an von vielen Seiten kritisiert. Am 31. März 2011 geht Professor Thomas Klie einen radikalen Schritt. Er fordert öffentlich die Vergabe von Pflegenoten einzustellen. Diese Forderung wird aus dem Verbraucherschutz, sowie mit pflegerischen und juristischen Argumenten begründet. Auf einer Internetseite werden Unterschriften für das Moratorium gesammelt.

Unter der Überschrift:
Nein zu Pflege-Noten. Unterstützen Sie das Moratorium
formulieren Thomas Klie und Franz J. Stoffer zehn Argumente. Sie kritisieren, dass die Pflegenoten trotz des großen Aufwands in den Einrichtungen und beim MDK am Ende doch nicht zeigen was sie zeigen sollen: die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen. Dass Kostenträger und Pflegeeinrichtungen über die Pflegenoten bestimmen ist ein Fehler im System. Sie fordern dies dem „unabhängigen Verbraucherschutz“ zu übertragen. Die Pflegenoten beruhen auf dem Grundgedanken, dass Pflege eine „marktgängige Dienstleistung“ sei, so wie Haare schneiden oder eine Waschmaschinenreperatur. Aber viele Pflegebedürftige haben weder die Möglichkeit ihre Bedürfnisse klar zu formulieren noch ist die freie Auswahl zwischen verschiedenen Pflegeeinrichtungen im Alltag immer möglich. Auch die „Dienstleistung Pflege“ selbst ist so facettenreich, dass sinnvolle Vergleiche schwierig sind. Die Erfahrungen im Jahr 2010 zeigen: Die Pflegeeinrichtungen re-organisieren ihre Arbeit mit dem Ziel gute Pflegenoten zu erreichen. In Baden-Württemberg liegt die Durschnittsnote inzwischen bei 1,2. Vergleiche zwischen vielen sehr gut sind wenig hilfreich. Mit dem bestehenden System der Pflegenoten werden in rigiden Prüfanleitungen alle über einen Kamm geschoren. Individuelle Wünsche von Pflegebedürftigen und spezielle Angebote von Einrichtungen passen oft nicht in dieses Prüfraster - und führen zu schlechten Noten.
„Der bürokratische Aufwand, der mit den Qualitätsprüfungen verbunden ist, ist gigantisch ... Die Auseinandersetzung mit den Prüfinstanzen binden Zeit und mindern die Zuwendung für den Menschen, um den es geht. Der Aufwand für die Qualitätsprüfungen und die Ermittlung von Pflegenoten steht in keinem Verhältnis zum Ertrag für die auf Pflege angewiesenen Menschen. Dokumentationen sind professionelle Werkzeuge, um die individuelle Versorgung zu planen, zu realisieren und ihre Wirkung zu überprüfen. In diesem Sinne sind sie unabdingbar. Qualitätskontrollen transformieren diesen fachlich motivierten Zweck in eine formale Nachweispflicht, die den Werkzeugcharakter überhöht und bürokratisiert.“

Moratorium Pflegenoten
Unsere Dokumentation zum Aufruf.
Allgemeine Erklärungen zu den Pflegenoten:
Punkt Wie wird geprüft?
Punkt Neben den Pflegenoten werden auch andere Ideen zur Auswahl einer Pflegeeinrichtung in die Diskussion gebracht.

* Zuerst veröffentlicht am 14. April 2011, aktualisiert am 19. Dezember 2019.


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Letzte Aktualisierung: 19.01.2019