Nachrichten aus der Pflege | 12. Mai 2018
Der 12. Mai ist Internationaler Tag der Pflegenden. 2018 war das Motto: Gesundheit ist ein Menschenrecht. âDass das deutsche Gesundheitssystem gravierende LĂŒcken hat und sich bisher kaum an den individuellen BedĂŒrfnissen von kranken und pflegebedĂŒrftigen Menschen orientiert, ist offensichtlich. PATIENTS FIRST und zwar mit allen Konsequenzen,â fordert der Berufsverband Pflegeberufe.
âBedarfsgerechte Gesundheit ist ein Menschenrecht - in Deutschland aber nicht immer gewĂ€hrleistet. Dieses Fazit anlĂ€sslich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai 2018 zieht der Deutsche Berufsverband fĂŒr Pflegeberufe (DBfK) mit Blick auf die aktuelle Lage im deutschen Gesundheitssystem.â Die Pflege Deutschlands sei âim europĂ€ischen Vergleich unterfinanziert. 'Unserem Gesundheitssystem fehlt es an der systematischen Orientierung an individuellen Bedarfen der Menschen, an Nutzerorientierung, Nachhaltigkeit und AugenmaĂ. âPatients firstâ â die Orientierung an der Person, die Hilfe braucht, muss die Richtung vorgeben', fordert DBfK-PrĂ€sidentin Prof. Christel Bienstein. 'Kranke und PflegebedĂŒrftige brauchen vor allem Menschen, die ihnen Aufmerksamkeit schenken, zuhören, sich Zeit nehmen, eine therapeutische Beziehung herstellen, Vertrauen aufbauen, Fragen beantworten und auf informierte partizipative Therapieentscheidungen hinarbeiten. Die mit alters- und krankheitsbedingten EinschrĂ€nkungen sensibel umgehen und durch ihre Fachkompetenz fĂŒr angemessene LebensqualitĂ€t trotz Krankheit, fĂŒr gröĂtmögliche SelbstĂ€ndigkeit, WĂŒrde und eine Perspektive der Hoffnung sorgen. All das macht gute professionelle Pflege aus, ein Potenzial, das in Deutschland seit langem strĂ€flich vernachlĂ€ssigt und in seiner Bedeutung fĂŒr das Wohl und die Gesundheit der Bevölkerung auch weit unterschĂ€tzt wird. âPatients firstâ â das deutsche Gesundheitssystem braucht nicht weniger als einen vollstĂ€ndigen Paradigmenwechsel', erklĂ€rt Bienstein...
Eine qualitativ gute, kompetente und aktivierende pflegerische Versorgung ist offenbar nicht gewollt. Anders sind die Pflegepolitik der vergangenen Jahre und das Reduzieren von Pflege auf 'satt und sauber' sowie die ausgedehnte implizite Rationierung pflegerischer Leistungen nicht zu erklÀren.
Das Motto des diesjĂ€hrigen Internationalen Tags der Pflegenden lautet: Gesundheit ist ein Menschenrecht. In seinem Handbuch dazu weist der Weltverband der Pflegeberufe (ICN) darauf hin, dass eine gute Gesundheitsversorgung der Bevölkerung untrennbar verknĂŒpft ist mit dem Recht beruflich Pflegender auf umfassende Gesundheit. Das beinhaltet gute Arbeitsbedingungen, eine sichere Arbeitsumgebung, angemessene Entlohnung, VerfĂŒgbarkeit der nötigen Ressourcen sowie Qualifikation. Und â gerade im deutschen Gesundheitssystem von besonderer Brisanz â das Recht gehört zu werden und Beteiligung und Stimmrecht zu haben, wenn es um gesundheits- und pflegepolitische Strategien und Entscheidungen geht. Das deutsche System befindet sich auch deshalb in seiner ungesunden Schieflage, weil die Stimme, das Wissen und die Impulse der gröĂten Berufsgruppe darin konsequent ignoriert werden. Einer Berufsgruppe, die seit Jahren hemmungslos verschlissen, ausgebeutet und so aus dem Gesundheitssystem vertrieben wird. Heute beklagen alle den Pflegefachpersonenmangel â und viele haben seiner allmĂ€hlichen Entwicklung jahrelang ungerĂŒhrt zugesehen.â
Bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht, Pressemitteilung des DBfK vom 9. Mai 2018.
Der DBfK hat Teile des ICN-Handbuchs zum Tag der Pflegenden 2018 ins Deutsche ĂŒbersetzt.
Medienbrichte zum Tag der Pflegenden:
Bilder die auf Twitter mit #TagDerPflegenden oder #IND2018 markiert wurden
Tag der Pflegenden: Ruf nach Entlastung, Interview des Deutschlandfunk mit Franz Wagner, PrÀsident des Deutschen Pflegerats (DPR; 12. Mai 2018)
Was lÀuft bei der Pflege schief?, Artikel auf tagesschau.de vom 12. Mai 2018
âPflegekrĂ€fte leisten 365 Tage im Jahr GroĂartigesâ, Pressemitteilungdes Gesundheitsministriums vom 11. Mai 2018
Tag der Pflegenden: VerbĂ€nde fordern mehr UnterstĂŒtzung, Artikel in der Zeitschrift chrismon vom 11. Mai 2018
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